Das 2. Gebot im Umgang mit unseren Eltern
Gehören Sie auch zu den „Kümmer-Kindern“ die sich um Ihre alten Eltern sorgen und zwischen Pflicht, Liebe, Handlungsdruck und Ohnmacht schwanken?
Das 2. Gebot im Umgang mit unseren alten Eltern lautet: Du bist nicht für alles verantwortlich
Viele Kinder berichten von der Qual, für alles verantwortlich zu sein. Kümmernde Kinder denken oft, es sei Ihre Aufgabe die Eltern glücklich zu machen. Dabei kann es uns gar nicht gelingen den Hunger unserer Eltern zu stillen: Den Hunger nach Geselllschaft, nach sinnvoller Beschäftigung, nach Körperkontakt und Zärtlichkeit, den Hunger nach Freunden und Gleichgesinnten. Den Hunger nach Wertschätzung und danach gesellschaftlich bedeutsam zu sein. Uns kann es auch nicht gelingen, die vielen Verluste des Alters zu kompensieren: die nachlassende Gesundheit und Kraft und den Tod von geliebten Wegbegleitern.
„Die Eltern glücklich zu machen“, an diesem Ziel können Kinder nur scheitern
Realistisch ist hingegen: Wir können unsere Eltern in manchen Punkten unterstützen, ihnen helfen und sie entlasten. Für den Rest tragen sie selbst die Veranwortung, zumindest solange sie geistig gesund sind.
Wofür die kümmernden Kinder allerdings wirklich allein die Verantwortung tragen, ist ihr eigenes Leben. Für die eigene körperliche und seelische Gesundheit, ihr Wohlbefinden, für ihr Seelenheil und dafür dass sie glücklich sind mit ihrem Leben.
Ich bin für mich und mein Leben voll verantwortlich
Trotzdem haben viele kümmernde Kinder ein schlechtes Gewissen, wenn Sie lieber auf der Couch liegen, anstatt der einsamen Mutter Gesellschaft zu leisten, wenn sie es vorziehen ihren Hobbys nachzugehen, anstatt bei den Eltern den Garten umzugraben und wenn Kinder in Urlaub fahren, obwohl es den Eltern nicht gut geht.
Manche Kinder erfinden Ausreden und haben Angst, dass jemand ihre Lügen entlarven könnte
„Am Sonntag sind wir eingeladen“, sagt die kümmernde Tochter, weil sie einfach nur mal einen Tag ihre Ruhe haben möchte. Diese „Notlüge“ wird genutzt, wenn Kinder nicht wissen, wie sie ihren Eltern erklären sollen, dass sie eigene Bedürfnisse haben. Auch schützen sich Kinder mit Ausreden davor, die Eltern zu enttäuschen.
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