Über Essen auf Rädern, Putzhilfen und Co.
Vielen Kinder fällt es schwer ihre Eltern auf nachlassende Fähigkeiten anzusprechen, denn selbst wenn das Verhältnis nicht von Autorität gekennzeichnet war, so scheint es unpassend die eigenen Eltern zu kritisieren oder Defizite in den Vordergrund zu stellen. Wer es schafft mit einer konstruktiven, sachlichen und gleichzeitig Besorgnis ausdrückenden Haltung seine Eltern auf Hilfsmöglichkeiten hinzuweisen, sollte nicht zu viel erwarten, denn Ihre Wahrnehmung hat unter Umständen nichts mit der Wahrnehmung Ihrer Eltern gemein. Antworten, wie „Ich gehöre noch lange nicht zum alten Eisen“, „Essen auf Rädern das schmeckt doch nicht“, „Fremde kommen mir nicht ins Haus“ und „Die kurze Strecke mit dem Auto werde ich ja wohl noch alleine fahren können“ zeigen das Bedürfnis des alten Menschen nach Autonomie, denn wer nicht mal mehr seinen eigenen Haushalt versorgen kann, der fragt sich vielleicht nach dem Sinn seiner Existenz.
Viele, die ihre Eltern beim Sauberhalten der Wohnung unterstützen, stoßen irgendwann an ihre Grenzen: Was vielleicht mal als vorübergehende Hilfe für die Zeit nach einer Krankheit gedacht war, entpuppt sich relativ schnell als dauerhafte Hilfsleistung. Plötzlich muss ein zweiter Haushalt versorgt werden. Zudem leben unsere Eltern oft in großen Wohnungen mit vielen Fenstern. Die Betroffenen, meist Töchter, schaffen ihren eigenen Haushalt kaum und fragen sich: „Warum wehren sich meine Eltern gegen eine Putzhilfe, obwohl ihr Haushalt nachweislich nicht mehr sauber ist und ihnen die Pflege schwerfällt?“ Gerade wenn die finanziellen Mittel vorhanden sind, macht es wütend, neben Berufstätigkeit, eigener Familie, Freunden und Hobbys auch noch den Haushalt der alten Eltern versorgen zu sollen. Was wir als Zumutung erleben, bewerten unsere Eltern unter Umständen völlig anders: „Du kannst ja wohl was für deine alte Mutter tun. Als wenn das bisschen Putzen so viel Arbeit wäre!“
Gründe für den Widerstand gegen Putzhilfen…………………………….
Zum Thema Essen auf Rädern und oder den Umgang mit Handys und Hausnotrufknöpfen lesen Sie mehr im nächsten Blog
Erfahren Sie mehr darüber im Buch: „Wenn die Eltern plötzlich alt sind“, Kapitel III Seite 143 ff.
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